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Adventsgruß

Eines der wichtigsten Zeichen des Advents ist Licht. Überall finden wir es in der Adventszeit – auch in unseren Kirchen. Am Adventskranz werden in den kommenden Wochen die vier Kerzen nacheinander angezündet, um an der Schwelle zu Weihnachten das volle Licht zu erreichen. Der Advent ruft: Mehr Licht!

Was ist das Besondere an diesem Licht? Es ist doppelt. 

Erstens sagt uns der Advent, dass die Zukunft Gott gehört, dass das letzte Wort in der Geschichte des Menschen und der Welt Gott gehört. Advent ist ein starker Protest gegen alle Arten von Frustration und Fatalismus, die uns davon zu überzeugen versuchen, dass es gut war und jetzt nur noch schlimmer werden kann, dass nichts Sinn macht, dass es sowieso keine Zukunft gibt, außer einer fatalen. Advent spricht von Parusie, von der Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag, und damit vom ultimativen Triumph des Lichtes und des Guten und der Schönheit.

Zweitens zeigt der Advent die vielfältige Gegenwart Gottes in der Welt. Für seine Inkarnation sucht Gott einen Körper und findet diesen immer wieder. In der Kirche, bei den Menschen, beim Anderen. In jedem Menschen! Das ausreichende Argument für die Liebe eines anderen, so sagte ein muslimische Mufti beim Weltgebetstreffen von Assisi, ist das Bewusstsein, dass Gott ihn geschaffen hat. Er hält ihn am Leben und identifiziert sich mit ihm.

Dies beides zu wissen – ist das viel oder wenig? 

Kann das Licht des Advents uns wieder zusammenarbeiten lassen? Zusammen schaffen? Zusammen beten? Lässt uns das Licht des Advents gegenseitige Verdächtigungen überwinden? Lässt es uns einander gegenseitig vertrauen? Uns in der Gemeinschaft wiederfinden? 

Erwarten wir zu viel von einem einfachen liturgischen Zeichen? – Nein!

Maranatha! 

Mit adventlichen Gruß
Ihr Pfarrer Mariusz Kowalski

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