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Relief barmherziger Vater

Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe.
Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
Mk 1,15

Sünde ist ... zu wenig Liebe

Nicht, dass ich gut verdienen will ist Sünde,
sondern wenn ich es auf Kosten anderer tue, wenn andere dabei zu Schaden kommen, wenn ich zu unehrlichen Mitteln greife, wenn ich nicht mehr teilen kann, wenn ich kein Herz mehr habe für andere, wenn der Wohlstand zu meinem Ein und Alles wird.

Nicht, dass ich auf meinen Rechten bestehe ist Sünde, 
sondern wenn ich dabei die Rechte anderer missachte, wenn ich rücksichtslos und hartherzig bin.

Nicht, dass ich die schönen Dinge des Lebens genieße ist Sünde, 
sondern wenn ich dabei meine Pflichten vernachlässige, wenn ich unersättlich, unmäßig und undankbar bin.

Nicht, dass ich sexuelle Wünsche und Regungen verspüre ist Sünde, 
sondern wenn ich mich von meinen Trieben beherrschen lasse, wenn ich andere Menschen als Objekt meiner Begierde missbrauche.

Ostern 1994, Eisenbach

Oft genug spüren wir jedoch, dass es bei allem guten Willen nicht gelingt, mit uns selbst ins Reine zu kommen und dass wir Hilfe brauchen. Ein afrikanisches Sprichwort fasst diese Erfahrung zusammen: “Das Wort, das dir hilft, kannst du nicht dir selbst sagen”.

Die Heilige Schrift erzählt von Menschen, denen ein solches Wort der Vergebung in ihrer Schuld zugesprochen und somit ein Neuanfang ermöglicht wurde. Ein prominentes Beispiel ist König David, der den Urija in den Tod schickte, um dessen Frau Batseba zu besitzen (vgl. 2Sam 11-12). David gestand seine Schuld ein – der Herr vergab ihm seine Sünde. Die Ehebrecherin, die auf frischer Tat ertappt worden war und gesteinigt werden sollte (vgl. Joh 7,53-8,11), erfuhr Barmherzigkeit ebenso wie Petrus, der Jesus verleugnete (vgl. Mt 26, 70-75), und der reuige Schächer am Kreuz (vgl. Lk 23,39-43).

Die Bibel bietet uns Wege an, mit Schuld umzugehen. Im Gleichnis vom Barmherzigen Vater (vgl. Lk 5,11-32) heißen die Stationen: In-sich-Gehen, Einsicht, Reue, Umkehr, Vergebung, neues Leben.

Es ist die Liebe des Vaters, es ist Gottes Liebe, die uns Vergebung schenkt, denn er hat uns durch seinen Sohn mit sich versöhnt (vgl. 2 Kor 5 ,18f). Allen Beispielen von Umkehr und Vergebung gemeinsam ist das zuerst von Gott ausgehende Handeln, auf das Menschen vertrauen dürfen. Durch das Wirken des Heiligen Geistes und den Dienst der Kirche bleibt das Versöhnungswerk Gottes gegenwärtig und erfahrbar.

Im Vertrauen auf seine Liebe und Barmherzigkeit kann ich mich im Spiegel der Botschaft Jesu anschauen, den Ruf zur Umkehr vernehmen und mein Leben neu ausrichten. Es ist für Christen eine lebenslange Herausforderung und Aufgabe, sich auf den Weg der Nachfolge Jesu zu begeben und diesen Weg immer neu zu suchen.

Gotteslob Nr. 593.1

Das Sakrament der Versöhnung (die Beichte) muss nicht unbedingt im Beichtstuhl stattfinden. Es kann auch im Pfarrhaus, bei Ihnen zu Hause oder bei einem Spaziergang durch die Natur gefeiert werden.

Wenn Sie ein Beichtgespräch wünschen, wenden Sie sich bitte direkt an Herrn Pfarrer Mariusz Kowalski: 06188 - 205 250 oder sprechen Sie ihn nach oder vor dem Gottesdienst an.

Mehr zum Thema Beichte können Sie unter dem Link Absolution absolut erfahren.

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